Sonntag, 17. Juni 2007

Die HPV-Impfung

Ungeklärte Fragen zur Wirksamkeit und Nachhaltigkeit

Invasive Krebserkrankungen sind in der bisherigen Beobachtungszeit weder bei den mit Gardasil noch bei den mit Placebo geimpften Frauen aufgetreten. Für die Behauptung „Gardasil verhütet Krebs“ steht also streng genommen der wissenschaftliche Beweis noch aus.

Über die Schutzdauer der Impfung ist angesichts der bisher kurzen Laufzeit der Studien so gut wie nichts bekannt. Ein lange Wirkzeit ist jedoch in sofern wichtig, als junge Frauen die HPV-Viren wesentlich besser eliminieren als ältere Frauen. Verschiebt man die Infektion durch eine nicht anhaltend wirkende Impfung in ein höheres Alter, würde die Wahrscheinlichkeit einer Chronifizierung und Entartung größer. Mathematische Berechnungen des Impfstoffvertreibers Sanofi schätzen die Wirkdauer ungünstigstenfalls auf 12 Jahre bei bis zu 50% der Geimpften (FRASER 2007).

Einen negativen Einfluss könnte die HPV-Impfung - ähnlich wie die Hepatitis-B-Impfung - auf das Safer-Sex-Verhalten haben: Impfungen gegen sexuell übertragene Krankheiten vermitteln das trügerische Gefühl von Sicherheit und begünstigen riskantes Sexualverhalten.

Letztlich könnte bei geimpften Frauen die Motivation für Krebsvorsorge-Untersuchungen sinken, da sie sich sicher fühlen. Der Schwerpunkt der Krebsvorsorge muss jedoch weiterhin auf der Motivation zur Teilnahme am Vorsorgeprogramm liegen, da dieses weit effektiver als die HPV-Impfung ist.


Das Problem der Kosten der HPV-Impfung


Das Problem der begrenzten Ressourcen im Gesundheitssektor tritt bei der HPV-Impfung offen zu Tage. Die HPV-Impfung würde bei Teilnahme aller Mädchen jährlich 200 Millionen Euro kosten. Das würde die Gesamtausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel um 0,8 Prozent erhöhen. Diese Kosten müssen iin anderen Bereichen wieder eingespart werden.

Sind alle zehn Jahre Auffrischungsimpfungen notwendig, würden sich die Kosten des Impfprogramms mehr als verdoppeln.

Nebenwirkungen

Fünf der versehentlich während der ersten Wochen einer Schwangerschaft geimpften Frauen brachten Kinder mit Anomalien zur Welt (CBER 2006). Diese Fälle werden in der STIKO-Empfehlung zur HPV-Impfung ignoriert, in der es heißt: "Die Daten, die zur Anwendung von Gardasil® in der Schwangerschaft vorliegen, geben keinen Hinweis auf eine mangelnde Sicherheit bei der Anwendung des Impfstoffes bei schwangeren Frauen" (EB 2007).

Für Mädchen zwischen 9 und 16 Jahren, die Hauptzielgruppe der Impfempfehlung, gibt es überhaupt keine systematischen Untersuchungen, was eine der führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der HPV-Impfung, Diane Harper, zu der Aussage veranlasste, es gebe nicht genug Belege dafür, dass Nebenwirkungen kein Thema wären (WND 2007). Ihrer Meinung nach sollte die Impfung daher für Frauen ab 18 Jahren vorbehalten bleiben, bei denen zuvor getestet werden müsste, ob sie auch frei von HPV 16 und 18 sind.

In der Begründung ihrer Impfempfehlung beschränkt sich die STIKO demgegenüber auf die lapidare Aussage: "Schwerwiegende Reaktionen, die auf die getesteten Impfstoffe zurückzuführen waren, sind bislang nicht beobachtet worden" (EB 2007).

Beurteilung

HPV-Impfstoffe sind überflüssig. Der Gebärmutterhalskrebs kann durch Safer-Sex und effektive Krebsvorsorgeprogramme ausreichend kontrolliert werden.


Präservative bieten einen guten Schutz vor Infektionen mit Risiko-HPV.


Frauen, die alle drei Jahre einen Zervixabstrich machen lassen, verringern ihr Krebsrisiko um über 90 Prozent.

HPV-Impfstoffe reduzieren das Krebsrisiko dagegen rein rechnerisch um höchstens 40 Prozent, neuere Veröffentlichungen deuten sogar eine Wirksamkeit von weniger als 20 Prozent an.

Diese "bescheidene Wirkung" ist nur zu erwarten, wenn die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt vorgenommen wird, oder bei Frauen, bei denen eine Infektion mit Risiko-HPV ausgeschlossen ist.

Jugendliche unter 16 Jahren wurden in den Impfstudien bisher nicht berücksichtigt, sodass für diese Alterstufe mittelfristig keine Klärung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu erwarten ist. Die Impfempfehlung der STIKO ist daher nicht vereinbar mit einer beweisgestützten ("evidence based") Medizin.


HPV-Impfstoffe sind extrem teuer. Zu befürchten ist eine Umschichtung von Ressourcen im Gesundheitssystem, mit negativen Folgen für andere Bereiche.

Die Nachhaltigkeit der Impfung ist nicht geklärt. Offene Fragen sind unter anderem die Wirkdauer und das Serotype- Replacement.

Die Impfung führt häufig zu Nebenwirkungen, in seltenen Fällen auch von bedrohlichem Charakter. In den Impfstudien traten allergische und autoimmune Nebenwirkungen auf, neurologische Störwirkungen werden zunehmend berichtet. Eine Schwangerschaft muss vor der Impfung ausgeschlossen werden. Langzeitnebenwirkungen sind nicht systematisch untersucht.


Bei Impfwunsch ist Cervarix (Zulassung Herbst 2007) vorzuziehen, da er selektiver auf Hochrisiko-HPV abzielt.

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